Fragestellung: Nach einem Freigang torkeln n volltrunkene Matrosen in die nächstbeste Kajüte Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass höchstens k von ihnen im eigenen Bett schlafen? |
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Zunächst wird man versuchen, eine Antwort auf folgende Frage zu finden: Wie viele Möglichkeiten gibt es, n Personen ( Gegenstände ) so auf m Positionen so zu verteilen, dass keine Person auf seinem angestammten Platz steht? Mathematisch gesehen geht es um die Frage nach der Anzahl der fixpunktfreien Permutationen einer n-elementigen Menge. Am Beispiel einer m = 4-elementigen Menge lässt sich das Problem noch bequem durch Abzählen lösen. Vier Elemente lassen sich auf 4! Arten permutieren:
Die fixpunktfreien Permutationen sind rot gekennzeichnet, es gibt deren 9. Somit gilt: D(4,0) = 9. D steht hierbei für DERANGEMENT-Zahl. D(n,k) steht für die Anzahl der Permutationen ( in einer n-elementigen Menge ) mit genau k Fixpunkten. |
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Die Anwendungsbreite der Abzählmethode beschränkt sich natürlich auf kleine n. Bei zunehmender Mächtigkeit greift man auf eine der folgenden Formeln ( Herleitung weiter unten! ) zur Bestimmung der Derangement-Zahlen zurück:![]() Derangements mit genau k Fixpunkten : ![]() |
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In der Aufgabenstellung ist n = 12 und k <= 3. D( 12,0 ) = 176214841 ; D( 12,1 ) = 176214840 ; D( 12,2 ) = 88107426 ; D( 12,3 ) = 29369120 Somit ergibt sich für die gesuchte Wahrscheinlichkeit: P = [ D( 12,0 ) + D( 12,1 ) + D(12,2 ) + D( 12,3 ) ] / ( 12! ) = 0,981 |
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Hereitung der Formel: Sei A die Menge aller Permutationen von M = { 1, 2, 3, ... , n }. Ai bezeichne die Menge aller Permutationen, die das i-te Element zum Fixpunkt hat. Dann ist D( n,0) = | A \ ( A1 ∪ A2 ∪ A3 ∪ ... ∪ An ) | = | A | - | A1 ∪ A2 ∪ A3 ∪ ... ∪ An | Im Folgenden wird zunächst die Anzahl F der Permutationen berechnet, die mindestens +über einen Fixpunkt verfügen. F = | A1 ∪ A2 ∪ A3 ∪ ... ∪ An | Mit der Formel von Sylvester: F = ∑ Ai - ∑( Ai ∩ Aj = + ∑ ( Ai ∩ Aj ∩ Ak ) - ...... + ( -1 )n-1 ( Ai ∩ Aj ∩ ... ∩ An ) Die einzelnen Summen lassen sich wie folgt berechnen: - Wird das i-te Element der Menge fixiert, so können die restlichen Elemente noch auf ( n - 1 )! Arten permutieren. Da die Menge über n Elemente verfügt → ![]() - Wird sowohl das i-te, als auch das k-te Element der Menge fixiert, so können die restlichen Elemente noch auf ( n - 2 )! Arten permutieren → ![]() - In Analogie zu den bisherigen Überlegungen folgt: ![]() - ![]() Die Anzahl F der Permutationen mit mindestens einem Fixpunkt berechnet sich somit zu: ![]() Die Wahrscheinlichkeit P(F), dass eine Permutation über mindestens einen Fixpunkt verfügt ist somit: ![]() P(F) = 1 / 1! - 1 / 2! + 1 / 3! - --- + ( -1 )n - 1 * 1 / n! Für das Komplementärereignis ( Eine Permutation besitzt keinen Fixpunkt ) gilt somit: P( D( n,0 ) ) = 1 - P(F) = 1 - 1/1! + 1/2! - 1/3! + ... ... (-1)n * 1/n! →   ![]() →   ![]() Für   n → ∞ ist die Summe auf der rechten Gleichungsseite identisch mit der Taylorentwicklung von e-1. Die Konvergenz erfolgt so rasch, dass D( n,0 ) = ROUND( n! / e ) das exakte Ergebnis für alle n ∈ N liefert! Für die Anzahl der Permutationen mit genau k Fixpunkten folgt daraus unmittelbar: ![]() |